Montag, 28. August 2017

22.8.17 Tag 1: Matschig

Also, ich bin zurück in der Zivilisation. Wer aber jetzt glaubt, ich fang von hinten an und berichte gleich von Erfolg oder Nichterfolg, liegt falsch, ich musste auch länger auf das Ergebnis warten ;-) Auch Bilder werden teils noch ergänzt, Jens und ich wechselten uns immer ab, daher hab ich im Moment nur jeden zweiten Tag...

Heute hab ich gut gepennt, um 8 gabs Frühstück, um 8,45 Uhr wurde ich abgeholt. Patson brachte eine fette, riesige Daunenjacke mit, viel besser! Meine restlichen Sachen brachten wir noch in Jens' B&B, im Hostel wollten sie unverschämte 3$ pro Tag für zwei kleine Tütchen! Im Bus saß schon unser ganzes Team: Guide Patson, Assistent-Guide Mbise, Koch und 8 (!) Träger. Um halb 10 kamen wir am Machame-Gate an, laut Gipsy auf etwa1800m. Es pisste so richtig, klasse! Hier war ganz schön was los, zig Träger organisierten das Gepäck, es wurde gewogen und alles mögliche registriert. Ganz unterschiedliche Leute wollten auf diesen Berg, darunter ein doch schon älterer Mann, ein etwa 12jähriger Junge, lustige Chinesen, gestylte Mädels... Bestimmt hundert Touris und das nur auf dieser Route!

Wir warten. Und warten. Und warten. Manche Gruppen, v.a. die großen bekamen schon mal hier Lunch. Immerhin, der Regen wird weniger und hört schließlich ganz auf. Nachdem um halb eins die Registrierung abgeschlossen und das Gepäck "verladen" ist, brechen wir auf. 5h sind bis zum Camp veranschlagt. Pole pole (langsam) gings los, die ersten 1 bis 2km auf einer Forststraße, dann in den "echten"Weg. Mbise geht immer voran, Patson am Ende. Schon bald bin ich im Top unterwegs, wird doch schnell warm, auch wenn keine Sonne zu sehen ist. Der Weg wird immer matschiger.

Immer wieder überholen uns Träger, es müssen hunderte sein. Teils in Turnschuhen und Jeans, oft mit alten Wanderschuhen von Touristen. Beladen mit riesigen Taschen, Rucksäcken und was weiß ich allem, verteilt auf den Rücken und den Kopf. Unglaublich, wenn man von jemandem überholt wird, der Zelt, Tisch und Stühle auf dem Kopf balanciert! Nach etwa 1.45h meint Patson, wir haben schon über die Hälfte! Wir essen den Inhalt unsrer Lunchbox: Pommes, Sandwich, Banane, Muffin und Saft. Da mir beim Sitzen sogar mit Softshelljacke kalt wird, gehts schnell weiter. Es folgt ein steiles Stück, pole pole! War schon recht anstrengend. Irgendwann hatte ich dann mal ein ziemliches Tief, es zog sich wie Kaugummi. Hab dann irgendwann gefragt, wie weit es noch ist. Nur noch  20 Minuten!

Das steigerte die Motivation nochmal gewaltig und wir setzten an zum recht flachen Endspurt. Um halb 5, nach vier Stunden inkl. Pause sind wir am Tagesziel, dem Machame-Camp auf 3030m Höhe. Wir müssen uns registrieren, dann gehts ins Zelt. Das steht schon, alles ist drin! Ich bin doch recht nassgeschwitzt, also alles runter, dann kommt die tägliche Schüssel mit heißem Wasser zum Waschen. Schnell ist das Zelt geflutet, merke: Schüssel bei Hanglage immer am tiefsten Punkt des Zelts positionieren! Immerhin, es scheint etwas Sonne aufs Dach und ich fühle mich deutlich sauberer.

Dann werden wir von Rage (sprich: Radschi) ins Fresszelt kommandiert. Er ist unser Kellner und dafür zuständig, dass wir genug essen und trinken. V.a. trinken, mind. 3l pro Tag. Also hinein in die gute Stube. Es ist ähnlich wie am Inkatrail: Es gibt heißes Wasser für Kaffee, Tee, Kaba, dazu Kekse, Popcorn und Nutella! (Das ist aber früh leider immer gefroren...) Trinken, trinken, trinken. Wir quatschen und schreiben Blog bzw. Tagebuch, natürlich analog! Ich teste das Klo, gut Luftanhalten ist angesagt, es ist halt nur ein Loch! Gegen halb 7 reißt der Himmel auf und wir sehen zum ersten Mal den Gipfel. Ganz schön weit weg! Scheiße!

Zum Abendessen gibt es Gurkensuppe, Fisch, Pommes, Gemüse, Kraut und Avocado. Lecker, aber sauviel! Nach etwas Lesen wird uns kalt, wir verziehen uns in unsere Zelte und in den warmen Schlafsack. Um halb 10 mach ich die Stirnlampe aus, gute Nacht!

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