Ein letztes Mal werden wir von unserem lieben Rage geweckt, heute hat er ordentlich zu tun, ich hab super fest geschlafen. Es ist halb 6, aber wir wollen vor den Massen am Gate sein. Außen ist alles nass, es war nachts neblig. Ein letztes Mal packen, aus der Schüssel waschen und frühstücken. Gegen 6 zeigt sich der Kili kurz, Wahnsinn, vor 24h Stunden standen wir da oben, wenn man an die vielen Menschen denkt, die jetzt gerade dort mit und gegen ihren Körper kämpfen!
Um dreiviertel 7 starten wir, heute geht es nur noch bergab, 1500 Höhenmeter. Fast im Laufschritt stürmen wir den Weg über Stufen und ein paar Felsen hinunter, trotzdem überholen uns die Träger. Es ist immer noch feucht, fast leichter Nieselregen, aber doch mehr Nebel. Wir treffen nur auf drei Engländer, die wir schon öfter gesehen hatten. Nach etwa eineinhalb Stunden kommen wir auf eine Art "Straße". Bis hierher müssen Höhenkranke in einem abenteuerlichen Konstrukt gefahren werden, denn nur bis hierher kann die Ambulanz im Jeep fahren. Außer man hat die richtige Versicherung für Hubschrauber, aber auch die landen nicht beim Basecamp oder höher. Allein heute Nacht wurden drei von ganz oben hier runtergekarrt...
Wir laufen weiter und nach 2h stehen wir überglücklich am Gate. Geschafft! Beim Eintragen stellen wir fest: Mal wieder die ersten! Kurz nach uns kommen zwei weitere alte Bekannte, die wir immer wieder getroffen hatten. Nach einer Viertelstunde Bürokratie halten wir unsere Urkunden in Händen, sie bescheinigt uns, dass wir ganz oben waren! Träger und Gepäck sind schon im und auf dem Bus verladen und so geht es los, zurück ins echte Leben mit Strom, Klospülung und Dusche.
Wir setzen Jens ab und holen meine Sachen dann gehts ins Hostel. Erstmal wird im Innenhof der Rucksack zerlegt, alles ist staubig und dreckig. Ich sortiere in Laundry (unverschämt teuer hier), wasch ich selber (Unterhosen kosten 1$...), kann auch dreckig nach Hause und gebe ich Patson, irgendwem wird es schon passen. Dann liefere ich Position 1 ab, wasche ich Position 2 im Oceanpack und verpacke den Rest im Rucksack. Dann das beste, eine warme Dusche nach 7 Tagen ohne! Toll!
Den restlichen Tag verbringe ich im Hostel. Auf der Dachterrasse, dann im Restaurant. Es gibt Pommes Masala, sehr geil, die sind quasi in einer scharfen Soße! Dann auf der gemütlichen Hostelcouch. Ich tippe meine gesammelten Blogs ab, zumindest die erste Hälfte, lese etwas und nutzte die Freuden des Internets. Gegen Abend zeigt sich Kili wieder, man sieht ihn super von der Dachterrasse.
Um 7 holen mich Jens und Patson ab, wir gehen mit fast dem ganzen Team gemeinsam essen. Es geht in einen Schuppen, den man alleine nicht betreten würde. Am Nebentisch sitzen drei Asiatinnen, die wir auch schon vom Berg kennen mit ihrem Guide... Erstmal wird mit viel Kilimanjaro-Bier und Red Bull (alles klar, die Porter fliegen rauf) angestoßen. Wie so oft dauert es ewig bis was zu essen kam und der eine oder andere ist nach dem 2. Bier schon ordentlich angedüdelt... Der Laden ist wohl bekannt für Barbecue, es gibt riesige Fleischberge und Ugali für die anderen, für mich nen Teller Pommes mit Salat. Gegessen wird mit den Fingern, auch wenn wir zweimal Besteck auf dem Tisch haben. Danach sind alle ziemlich müde, Jens und ich zahlen, für uns 11 zusammen gerade Mal 50 Euro. Dann werden wir wieder heimgefahren, ich verabschiede mich von Jens, der morgen heimfliegt. War ne tolle Zeit!
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