Mittwoch, 2. August 2017

2.8. Mombasa - Willkommen im echten Afrika

Heute Nacht hab ich in meinem Dormbett mkt Moskitonetz super geschlafen. Obwohl die Fans aus waren, war es nicht zu heiß, sondern echt angenehm, auch mit dünner Decke. Gegen halb 9 hab ich mich dann doch mal rausgekämpft. Zähneputzen,  Wasser kaufen und ein kurzes Internetupdate. Gegen halb zehn startete ich, ausgestattet mit einem Zettel und den Matatus,  die ich brauchte. Erstmal gings zur nahen Shopping Mall, ich brauchte Geld. Konnte gestern schon mein Bett nicht zahlen ;-)

Dann ging ich zur Straße und mein Matatu stand schon bereit. Ruckelnd und mit vielen Stopps zum Leute einladen gings Richtung Stadt. Und mit unglaublich lauter Musik, mit dröhnten nach kürzester Zeit dermaßen die Ohren, dass ich mich schon fast in den "leisen" Skilagerspeisesal wünschte. Wahnsinn, wie laut man die Boxen aufdrehen kann! So war ich doch recht froh, als ich endlich am Postoffice war. Nachdem ich mich durch die Tuktuk-Meute gekämpft hatte, lief ich Richtung Fort Jesus. Unterwegs stoppte ich für einen Mangosaft, superlecker und wie immer sehr günstig, knapp ein Euro für ein recht großes Glas.

Am Fort angekommen musste ich dann noch die Horde an Guides und Möchtegern-Guides abschütteln,  die mal wieder nicht kapierten, dass ich ganz echt ganz allein da rein will! Es klappte, ich kaufte mein Ticket und los gings. Das Fort und eigentlich die ganze Stadt erinnerte mich sehr stark an Indien. Sehr viel gab es darin eigentlich nicht zu sehen. Prädikat: ganz nett. Irgendwann kam mal wieder ein kleiner Ausläufer Regenzeit vorbei, aber da war ich gerade im Trockenen. Ich setzte mich mit Kindle auf den Boden an eine Wand und in den 20 Minuten kamen zwei Leute, die mir ihren Stuhl anbieten wollten. Der zweite war wirklich schwer zu überzeugen, dass es mir nichts ausmacht, auf dem Boden zu sitzen, im Gegenteil. Bald wurde der Regen deutlich weniger und ich kuckte mir den Rest an.

Dann gings zu Fuß in die nahegelegene Altstadt. Enge Gassen, alte, teils versiffte Häuser und nicht viel zu sehen. Klang im Lonely Planet spannender. Ich fand ein kleines Restaurant direkt am Wasser,  wo ich einkehrte. Iced Latte und irgendwelche Kartoffeln. Wusste nicht genau, was das sein sollte,  war aber sehr lecker. Die Kartoffeln waren aufgeschnitten, innen war ne rote Würzmischung. Wieder geschlossen, irgendwie paniert und frittiert. Hab die gestern schon gesehen, als ich in den Bus stieg als Streetfood. Dazu gabs ne scharfe tomatige Soße mit ganz wenig Koriander, war noch im Rahmen. Muss ich jetzt öfter essen, echt gut!

Gegen 2 setzte ich meine Runde durch die Altstadt fort, aber nicht mehr weit. Dann gings mit Maracujasaftpause zurück zum Postoffice. Ich entschied, dass ich mir mal schnell noch die Fähre zum südlichen Festland ansehen musste und nahm ein Matatu dorthin. Echt crazy dort, hunderte Matatus, Tuktuks und Menschen. Die Fähre selbst wird komplett vollgestopft mit Autos und Menschen. Wer "Die weiße Massai" gelesen hat, das ist die Fähre, auf der die Schweizerin den Massaikrieger kennengelernt hat.

Die Suche nach meinem Matatu zurück zum hostel war sehr leicht, da fuhren doch so einige hin. Wir kurvten eine gefühlte Ewigkeit durch die Gegend und mussten einige Umwege machen, da es einige Demonstrationen und Werbeveranstaltungen für die Wahlen nächste Woche gab. Schließlich war ich wieder an der Shoppingmall. Ich lief zum Hostel und packte um, da ich noch kurz zum Strand wollte. Es war inzwischen halb 5. Der Strand ist gleich ums Eck, aber nicht so der Hammer. Es scheint absolute Offseason zu sein. Kaum etwas los, dafür umso mehr Algen, Seegras, ... Also tappte ich einfach ne Zeitlang den Strand lang und wieder zurück. Unterwegs wurde ich ständig angequatscht als potentieller Kunde für so ein wenig alles. Schon anstrengend. Ich wollte kurz in eine Bar, bevors zurück ging und traf dort auf Ben, der den ganzen Tag am Strand war. Wir quatschten etwas, tranken ein Feierabendbier und liefen dann zum Hostel zurück.

Gerade war ich mal auf dem Dach, sehr lustig, da gibts ein abgeranztes Fitnessstudio. Und zwei Typen waren oben aus England und Israel, mit denen ich ein wenig quatschte. Hab glaub ich noch nie so oft Fuck in so kurzer Zeit gehört wie von dem Israeli ;-) Jetzt lieg ich auf dem Balkon meines Dorms mit Blick auf Pool und Bar. Es richt verdammt gut nach Essen, also werd ich schnell mal duschen und mir dann was leckeres aussuchen. Und dann mal sehen, was der Abend so bringt.

Ach so, ein kurzes Zwischenfazit über Kenia wollte ich schnell noch schreiben. Abgesehen von den Typen, die einem was verkaufen wollen, sind die Kenianer echt super freundlich und überhaupt nicht aufdringlich. Oft hört man ein freundliches Jambo oder How are you und man wechselt ein paar Sätze, mehr aber nicht. Auch das im Reiseführer mal wieder heraufbeschworene Klamottenproblem ist nicht so. Ja, viele Frauen sind Musliminnen und komplett verschleiert, aber es gibt auch genug, die im kurzen Top und Rock unterwegs sind. Ich werde also nicht angestarrt, weil ich vielleicht zu wenig anhabe.
Ok soviel dazu, ich hab Hunger, bis morgen...

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